Wer auf Messen auffallen will, muss sich heutzutage mehr einfallen lassen als hübsche Flyer zu verteilen oder lustige Maskottchen um seinen Stand tänzeln zu lassen. Es geht um Effizienz, Produktpräsentation und Innovation – und natürlich darum, im Rampenlicht zu stehen. Klingt verdächtig nach Augmented Reality, oder etwa nicht? Wer auf der Suche nach einem echten Hingucker für die nächste Messe ist, macht mit AR garantiert nichts falsch. Schon gar nicht, wenn auch noch die Funktionalität im Mittelpunkt stehen soll: Denn die immersive Technologie kann eine Messe nicht nur unterhaltsam aufpeppen, sondern auch die Aussteller:innen geschickt unterstützen.
Auf Messen müssen sich Darsteller:innen gerne mal beschränken, denn Standgröße und Platz sind oftmals vorgegeben. Was bleibt einem da anderes übrig als nur das wichtigste oder das neueste Produkt auszustellen? Mit einer Augmented Reality App am Messestand ist dieses Szenario keine Herausforderung mehr. Im Gegenteil! Aussteller:innen haben so immer ihr gesamtes Sortiment dabei und können nach Belieben mal das eine, mal das andere Produkt den Besucher:innen näher bringen. Mit nur wenigen Klicks am Smartphone wird eine Vielzahl von Produkten präsentiert oder aber von den Besucher:innen selbst ausprobiert. Der Stand ist also nicht mehr nur ein Messestand, sondern wird zur Bühne für die gesamte Produktpalette. Je nach Besucher:in kann das ausgestellte Produkt variiert werden, denn der Fokus liegt nicht mehr nur auf einem einigen Produkt. Ein virtueller Gestaltenwandler quasi, der keine:n Messenbesucher:in unbeeindruckt nach Hause schickt.
Spannend wird es vor allem, wenn es darum geht, bestimmte Features zu erklären. Klingt zunächst langweilig, ist es aber dank AR nicht! Prozesse aller Art können einfach visualisiert werden und zeigen, wie Produkte funktionieren und welche Auswirkungen sie auf ihre Umwelt haben. Aber es wird noch besser: Mit Augmented Reality kann man in Produkte hineinschauen. Das Zauberwort? Virtueller Röntgenblick: Da das technische Innenleben von Produkten von außen nicht einsehbar ist, ermöglicht Augmented Reality einen Blick ins Innere der Geräte mittels virtuellem Röntgenblick und fügt dem Produkt damit eine visuelle, normalerweise verborgene Ebene hinzu. Abläufe werden so nicht nur visualisiert, sondern auch auf einfachste Weise direkt erklärt. Das Produkt erklärt sich quasi von selbst. Dadurch werden technische Vorgänge sichtbar, und ein:e Sales Mitarbeiter:in am Messestand nicht unbedingt erforderlich. Der Hersteller von Haushalts- und Gewerbegeräten Miele hat so zum Beispiel bereits im Jahr 2016 eine gehörige Portion Innovation mit auf die internationale Funkausstellung (IFA) gebracht:
Miele Blizzard CX1 from svarmony on Vimeo.
Während der physische Staubsauger auf einem Tisch ausgestellt war, wurde mittels Tablet die Experience virtuell erweitert. Farbwechsel, Röntgenblick, selbst Video- und multimedialer Content wurden in die Miele Blizzard CX1 AR App integriert und so das Produkt in all seiner Vielfalt präsentiert. Hier gibt’s mehr Infos zur Miele Blizzard CX1 AR App.
Aber auch große oder besonders sperrige Produkte können so doch ihren Weg auf die Messe finden. Keine Tür ist mehr zu klein, wenn das Produkt einfach virtuell am Stand landet. Kein Produkt mehr zu schwer, um es von A nach B zu transportieren, wenn alles was benötigt wird, ein Handy ist. Der Nutzfahrzeughersteller MAN hat so zum Beispiel seinen damals neuen CitE Truck einfach virtuell zur IAA gebracht.
MAN CitE AR from svarmony on Vimeo.
Die interaktive App ermöglicht es, ein 3D-Model des CitE wo und wann auch immer es gewünscht wird in den gegebenen Raum zu platzieren. Sie inspiriert mit spielerischen und informativen Funktionen wie dem virtuellen Röntgenblick oder der allumfassenden Vogelansicht. Vor allem aber stellt sie sowohl das Interieur als auch das Exterieur akkurat dar und könnte es Messenbesucher:innen nicht einfacher machen, Teil des Produkterlebnisses zu werden.
Viel mehr war dieses Projekt allerdings davon angetrieben, das Fahrzeug nicht nur der begrenzten Besucher:innenzahl auf der IAA zur Verfügung zu stellen, sondern jedem Truck-Fan auch zu Hause ein Produkterlebnis der anderen Art zu bieten: Den CitE hautnah erleben, ohne dabei von der Couch aufstehen zu müssen. Denn dank der App konnte jede:r den CitE in seine vier Wände oder die Garageneinfahrt platzieren – ganz ohne IAA Ticket.
Denn die Messe selbst ist nicht auszuschließen von den umfangreichen Möglichkeiten einer AR App: Wie wäre es mit einer smarten AR Navigation, die die Besucher:innen in die jeweiligen Bereiche führt oder zu einem Stand ihrer Wahl? Oder mit einer interaktiven Schnitzeljagd mit spannenden und informativen Stationen, die ein Messeerlebnis in ein kleines Abenteuer verwandeln? Augmented Reality verbindet Entertainment mit Informationen und bildet weiter, während der Spaßfaktor nie vernachlässigt wird. Die Fähigkeit, unsere Realität virtuell zu erweitern, ohne dabei neue Welten betreten zu müssen oder auf hochtechnisches Equipment zurückgreifen zu müssen, bietet hierbei die beste Voraussetzung Messen, aber auch jegliche andere Events upzugraden. Next Level, quasi!