Everybody’s Darling

Jede:r kennt sie und so ziemlich jede:r hat sich schon mal an einem eigenen digitalen Alter Ego ausprobiert:  Mittlerweile gehören Avatare zu den meist genutzten und beliebtesten Anwendungen in der virtuellen Welt. Als softwarebasierte, virtuelle und maximal nahbare Botschafter:innen können wir sie komplett nach unseren Vorstellungen und unserem Geschmack gestalten. Allen voran große Marken wie Samsung oder Apple haben Avatare in ihre Markenkommunikation integriert und sie zu einem festen Bestandteil ihres customer experience managements gemacht.

Avatare können heute sogar unter­schiedliche Stimmungen erkennen und reproduzieren. So reagieren sie immer adäquat auf ihr Gegenüber und erweisen sich als unschlag­bare Allrounder im Bereich Marketing, Website-Design, Apps und in vielen weiteren Anwendungs­bereichen. Sie verkörpern nicht nur Brand Values und Persönlich­keiten, sondern können zu Weiterbildungs- und Kundenbindungs­zwecken eingesetzt werden.

Der Markt wird fortlaufend um neue, innovative Individualisierungsmöglichkeiten bereichert, aus der Tech- und Entertainmentindustrie sind die kleinen Gestalten mit der großen Persönlichkeit nicht mehr wegzudenken.

using AR avatars for social media

Figure 1 Avatare für Social Media

Avatare – Technologie oder Religion?

Bereits in den 1980er und 1990er Jahren begannen User:innen in Online-Spielen digitale Persönlichkeiten zu erstellen, um sich in virtuellen Umgebungen zu repräsentieren. Diese frühen Avatare waren einfache grafische Darstellungen, mithilfe derer man nicht nur den virtuellen Raum erkunden, sondern auch mit anderen interagieren konnte. Mit dem Fortschreiten der Technologie entwickelten sich aber auch die Komplexität und die Fähigkeiten von Avataren weiter. Die Grafiken und Animationen wurden optisch ansprechender und immer detailgetreuer, die Avatare selbst so immer lebensechter.

Spätestens Computerspiele wie World of Warcraft, Die Sims oder die Nintendo Mii-Figuren haben das Konzept des digitalen Alter-Egos auch im 21. Jahrhunderten populär gemacht. Tatsächlich haben Avatare ihren Ursprung aber ganz woanders: Die Grundidee lässt sich nämlich bis in die Antike zurückverfolgen. Der Begriff ‚Avatar‘ stammt aus dem Hinduismus, wo ein Avatar als die irdische Inkarnation eines Gottes oder einer Göttin bezeichnet wird. Avatare dienten nach diesem religiösen Verständnis göttlichen Wesen dazu, in menschliche Gefilde hinabzusteigen und mit der sterblichen Welt zu interagieren. Mit CX Strategien und AR Marketing hatten diese Erlebnisse also zugegeben noch recht wenig gemeinsam. High spirits statt Hi Tech!

using AR avatars for more customer engagement and strong brand identity

Figure 2 Avatar erstellen

Immer einen Schritt voraus: Augmented Reality Avatare

Die Übertragung der Begrifflichkeit auf den Tech-Bereich ist einleuchtend: Das Setting verschiebt sich lediglich von der irdischen Welt in den digitalen Raum.

Augmented Reality überlagert die reale, analoge Welt mit digitalen Elementen und überwindet  somit die Grenzen virtueller und physischer Räume. Dadurch eröffnen sich ganz neue, immersive Möglichkeiten für unvergessliche Customer Experiences und somit stärkeres und nachhaltiges digital Customer Engagement.

Avatare werden also – u.a. als Stellvertreter:innen real existierender Personen, aber auch als Firmenmaskottchen oder virtuelle Ansprechpartner:innen im digital Customer Service – mithilfe von AR in die reale Umgebung der User:innen integriert. Sie können jede beliebige Form annehmen, mit Voice-Overs, individuellen Gesten oder multimedialen Inhalten ausgestattet werden und in Echtzeit auf Smartphones, Tablets oder AR-Glasses erscheinen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Avataren sind AR-Avatare nicht auf einen bestimmten Bildschirm beschränkt, sondern erscheinen in der realen Umgebung der Nutzer:innen. Long story short: AR-Avatare kommen direkt in dein Wohnzimmer und erobern so jede Comfort Zone! Und genau diese Unmittelbarkeit und vielseitige Einsetzbarkeit macht sie zum perfekten Match im Marketing- und Kommunikationsbereich, wenn es um Customer Centricity und das perfekte Kundenerlebnis geht.

Markenbotschafter, Serviceexperte, Kommunikationsgenie:

Avatare sind echte Allrounder. Im Zeitalter der digitalen Transformation sind insbesondere diese beiden Branchen ständig auf der Suche nach neuen und innovativen Wegen, um Kund:innen und Mitarbeitende zu begeistern und Produkte oder Dienstleistungen effektiv zu vermarkten.

It’s that simple (and smart)!

  1. Avatare als Markenbotschafter

Ob Influencermarketing, Testimonialkampagne oder Maskottchen: Maximale Authentizität und vor allem emotional Bonding haben sich im Marketingsektor längst als Königsdisziplinen etabliert. Sie fördern eine positive Markenwahrnehmung und schaffen Loyalität.

Ein Avatar kann nicht nur die Persönlichkeit einer Marke hundertprozentig verkörpern, sondern gar selbst zu ihrem Gesicht werden.

Kund:innen können die Marke in der Interaktion mit dem avatar auf spielerische Weise kennenlernen und aktiv erleben. Die Marke erhält so ein unverwechselbares Gesicht, das der Welt nicht nur auf Plakaten begegnen, sondern tatsächlich Teil des Alltags der Konsument:inn

en werden kann. Denn wie gut sich eine Marke vom Wettbewerb abhebt, hängt in erster Linie davon ab, ob sie durch ihre Einzigartigkeit auch wirklich in den Köpfen der Menschen hängenbleibt. Der avatar ist eine aktive Maßnahme zur Steigerung der Kundenzufriedenheit, die intelligente Lösung für eine stärkere Markenpräsenz und ein wahrer Booster für die allgemeine Konkurrenzfähigkeit.

Meet Jay!

 ZEISS Diary webAR: das Beste aus zwei Welten

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Unser gemeinsames Projekt mit Carl ZEISS ist ein spannendes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz eines virtuellen Markenbotschafters: Jedes Jahr veröffentlicht das Unternehmen einen Ka

lender exklusiv für Mitarbeitende und Partner:innen. In diesem Jahr sollte es jedoch nicht nur ein simples Print-Produkt werden: Mit der Absicht, ihrer digitalen Präsenz mehr visionären Spirit einzuhauchen entwickelten wir die ZEISS Diary webAR. Als effiziente Maßnahme zur Kundenbindung und zukunftsweisende neue Säule in der CX Strategie des Unternehmens überzeugt unsere Solution auf ganzer Linie:

Im Kalender abgedruckte QR-Codes können mit der Smartphone-Kamera gescannt werden und leiten die User:innen weiter in ihr ganz persönliches AR-Abenteuer. Das Highlight des webbasierten Augmented Reality Erlebnisses ist der animierte 3D-Avatar des real existierenden Markenbotschaftlers ‘Jay’. Der virtuelle Jay ähnelt seinem analogen Vorbild nicht nur äußerlich, sondern hat sogar seine Stimme!

Jay macht mit der App vertraut, gibt interessante Einsichten in die Welt der Messtechnik, informiert über bevorstehende Events oder tritt in einem Quiz gegen die User:innen an, und das in drei verschiedenen Sprachen, sodass alle ZEISS Mitarbeiter:innen rund um den Globus daran teilhaben können. Jay wurde so zu einem wichtigen Element im Bereich Teambuilding und Employer Branding und damit Teil der ZEISS DANN. Darüber hinaus begleitet er natürlich Tag für Tag alle Besitzer:innen des Kalenders: interaktiv, informativ und unterhaltsam!

  1. Support Avatar als virtuelle Ausbilder:innen

Avatare kommen allesamt mit einem Helfersyndrom zur Welt – aber sie lieben es! Sowohl im digital Customer Service als auch betriebsintern als virtuelle Ausbilder:innen können Avatare in Unternehmen zu Schulungszwecken eingesetzt werden. Sie beantworten simple und komplexe Fragen, unterstützen gezielt bei Herausforderungen aller Art und erklären Prozesse step by step.

Sogar Produktempfehlungen gehören in ihren Kompetenzbereich, was sich ebenfalls positiv auf die Kundenzufriedenheit auswirkt.

Adios automatisierte Chat-Bots, hello individual Avatar-Experience!

augmented reality avatar as a teacher, used in a variety of scalable ways

Figure 3 AR Lehrer:in

Customer Experience und Support mit MAN tgx webAR

Ein Beispiel für ultra smarten Customer Service mithilfe eines avatars ist die MAN tgx webAR App. Für den neuen MAN Tgx Truck wurde ein virtueller Kundensupport benötigt, um die Details und Features des Interieurs präzise und vollumfänglich darzustellen und zu erklären.

„Ben“ war bereits zuvor Teil der Marketingkampagnen des Fahrzeugherstellers MAN. Nun sollte der fiktive Markenbotschafter auch in einem Augmented Reality Erlebnis die Hauptrolle spielen, das den neuen Truck TGX 2020 im atemberaubenden Deep Dive präsentiert.

Es galt, eine webAR App zu entwickeln, die für jedermann/frau leicht zugänglich ist und potenzielle Käufer:innen mit attraktiven Features überzeugt.

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Der avatar begrüßt die User im digitalen Erlebnis und schlüpft in die Rolle eines virtuellen Guides, der die Details, Besonderheiten und den Innenraum des Trucks anschaulich erklärt. Zahlreiche Funktionen und Verbesserungen der Fahrerkabine können individuell im Browser erkundet werden. Für Rückfragen muss niemand mehr eine gefühlte Ewigkeit in der Kundenotline schlechte Fahrstuhlmusik hören, na und wenn DAS mal nicht die Kundenzufriedenheit steigert!

  1. Avatare als Promoter und Storyteller

Wie auch Protagonist:innen in Serien, Filmen oder Büchern sind Avatare Charaktere mit einer eigenen Geschichte und spezifischem Background, die individuell um die Figur herum erschaffen werden können. Nicht nur sind sie Teil eines Storytellings rund um die Marke und ihrer Kommunikationsstrategie, sie können auch selbst zum Storyteller werden und ergänzen somit das Universum jeder Marke um eine kreative, unterhaltsame und maximal individuelle Ebene.

Avatare bieten eine niedrigschwellige und ungezwungene Möglichkeit, Kund:innen anzusprechen. Durch Gamification und interaktive Funktionen werden potentielle Käufer:innen motiviert, sich mit der Marke auseinanderzusetzen, an Aktionen teilzunehmen und mehr über die Marke zu erfahren. Egal, ob als Teil einer Marketingkampagne für mehr Brand Awareness oder intern für ein tiefergehendes Markenverständnis der Mitarbeitenden selbst – Avatare erzählen jede Geschichte auf immersive, informative und vor allem unterhaltsame Art und Weise.

Eine Reise durch die Unternehmensgeschichte: Die Digital Porsche Brand Academy

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt die Digital Porsche Brand Academy, ein gemeinsames Projekt von Porsche und svarmony. Die First-to-Market App ist eine virtuelle Zeitreise durch die Unternehmensgeschichte, die alle Mitarbeiter:innen und Fans der Marke rund um den Globus zusammenbringt – und zwar mithilfe eines Avatars.

Denn während die neu angestellten Porsche-Mitarbeiter:innen keinen direkten Bezug zur Marke hatten, fragten sich die etablierten hingegen, wie die Zukunft ihres Unternehmens aussehen würde. Wir kreierten eine digitale Markenschulung über Unternehmenswerte, Historie und Vision, die für alle Mitarbeiter:innen leicht zugänglich und verständlich ist.

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Natürlich steckt der avatar in der schicken Kluft eines Porsche-Mitarbeitenden, sein Arbeitsort ist der Karosseriebau. Zahlreiche animierte Porsche-Modelle stellt er den User:innen vor, führt sie in drei spannenden Kapiteln entlang der Unternehmenshistorie bis in eine starke Zukunftsvision. Gemeinsam mit ihm erkundet man die Porschewelt, lernt die Unternehmenswerte in einem Quiz kennen oder setzt sich hinter das virtuelle Steuer eines nagelneuen Porsches.

Die Digital Porsche Brand Academy ist das innovative Onboarding von Morgen, die neue unterhaltsame Art der Markenschulungen, die weltweit Anklang bei Fans und Mitarbeitenden der Marke fand und ganz nebenbei auch noch massiv Kosten spart.

Die Zukunft der Avatare beginnt jetzt

Ganz gleich, ob Markenbotschafter, digital Customer Support oder Storyteller: Augmented Reality Avatare haben das Potenzial, das Marketing und die Kommunikationsbranche zu verändern, indem sie über die gesamte Customer Journey hinweg Markenerfahrungen auf ein völlig neues Level heben, Engagement nachhaltig fördern und uns den Weg von Brand Awareness hin zu echter Brand Loyalty ebnen.

Durch ihre Interaktivität und Einprägsamkeit, bieten Avatare eine einzigartige Chance für Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben und Kund:innen langfristig zu committen.

Die Zukunft des Marketings liegt in der Verbindung von Realität und Virtualität –  Avatare sind der Schnittpunkt.