In der heutigen digitalen Welt hat die Augmented Reality Technologie einen großen Einfluss auf die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben. Auch im Maschinen- und Anlagenbau ist die Bedeutung von AR in den letzten Jahren gestiegen und eröffnet Unternehmen viele neue Möglichkeiten. Ob es darum geht, Mitarbeiter:innen zu schulen, die Instandhaltung von Maschinen und Anlagen zu verbessern oder die Produktion effizienter zu gestalten, AR hat hier viele Anwendungsbereiche.
AR hat im Maschinen- und Anlagenbau insbesondere in Bezug auf die Schulung von Mitarbeiter:innen in der Instandhaltung viele Einsatzmöglichkeiten. Augmented Reality ermöglicht es den Einzuschulenden an virtuellen Modellen von Anlagen zu trainieren, ohne tatsächlich damit in Berührung zu kommen. Welche Vorteile das hat, liegt auf der Hand – zum einen ist das Verletzungsrisiko fast nicht mehr vorhanden und zum anderen können sie sich ausprobieren, ohne dass die Anlage beschädigt wird und somit ausfällt. Doch auch wenn an der Maschine direkt gearbeitet wird, kann AR ein sehr praktischer Helfer sein. Bei der Instandhaltung zum Beispiel kann mithilfe von AR die benötigte Information direkt am betreffenden Bauteil angezeigt werden, was die Effizienz der Instandhaltungsdauer erhöht.
Aber nicht nur Mitarbeiter:innen profitieren von AR Trainings: Auch die Schulung von Kund:innen kann erleichtert werden, indem man ihnen die Funktionsweise der Anlagen direkt einfach digital zeigt, ohne diese anhalten zu müssen oder gar vor Ort zu sein. Alles, was es braucht ist ein Smartphone oder ein Tablet. Zeitlos, praktisch, innovativ.
Auch bei der Produktion sind die Einsatzmöglichkeiten von AR sehr vielfältig. Ein Beispiel ist der Einsatz von AR-Brillen. Sie ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, Schritte des Montageprozesses direkt in ihr Sichtfeld eingeblendet zu bekommen und so schneller und präziser zu arbeiten. Neben den operativen Vorteilen, pusht die Nutzung von AR auch die Zusammenarbeit von Mitarbeiter:innen in Produktionsstätten. Mit der Untersützung von AR können Informationen schneller und einfacher zur Verfügung gestellt werden. Probleme werden so schneller gelöst und die Effizienz des Teams gesteigert.
Airbus zum Beispiel nutzte die Microsoft HoloLense als Unterstützung für die Produktion von Flugzeugen.
Immer einen Schritt voraus: Mit AR-Technologie können Ingenieur:innen und Architekt:innen virtuell an der Konstruktion von großen Maschinen und Anlagen arbeiten, bevor sie tatsächlich gebaut werden. In der Kommunikation mit Kund:innen und Investor:innen können so vorab realistische Vorstellung von geplanten Projekten vermittelt werden, um die Entscheidungen noch einfacher zu gestalten. Aber es wird noch besser: Anlagen können visuell in ihrem geplanten Umfeld platziert und ausgerichtet werden, um sicherzustellen, dass die höchstmögliche Leistung erzielt wird. Das trägt dazu bei, potenzielle Probleme bereits in der Planungsphase zu erkennen und zu vermeiden, bevor sie zu hohen Kosten führen.
Augmented Reality bietet im Maschinen- und Anlagenbau nicht nur Vorteile in Bezug auf die Planung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen, sondern auch im Bereich Marketing. Unternehmen können AR nutzen, um ihre Produkte auf eine spannende und interaktive Weise zu präsentieren, indem sie Kund:innen die Möglichkeit geben, diese in realistischen Szenarien zu testen.
Auf Messen und Ausstellungen bietet AR die Möglichkeit, Produkte beeindruckend zu präsentieren, indem man Messebesucher:innen die Anlagen immersiv erleben lässt und ihnen ein Bild davon vermittelt, wie sie diese in ihrem eigenen Umfeld einsetzen können. Ein großer Plutpunkt ist auch, dass große Maschinen und Anlagen präsentiert werden können, ohne sie tatsächlich transportieren zu müssen – ein Beispiel dafür ist der Siemens Sensformer, welcher von Siemens auf der Hannover Messe 2019 in AR präsentiert wurde.
Ohne das Produkt von A nach B bringen zu müssen, konnte der Strom-Transformator von Siemens so virtuell zu Kund:innen gebracht und all seine Funktionen einfach visualisiert werden. Ein Röntgenblick in das Gerät hinein ermöglichte außerdem die technischen Feinheiten genauer kennenzulernen und die Messenbesucher:innen mit allen relevanten Infos zu versorgen – ohne den Transformator physisch vor Ort zu haben. Wer braucht schon Magie, wenn er die richtige Technologie haben kann?