Ein Blick Voraus?

In nicht allzu ferner Zukunft wird sich die Art und Weise, wie wir Autos kaufen, durch den Einsatz von Augmented Reality für immer verändern. Autos werden nicht länger in simplen Autohäusern verkauft. Der Kaufprozess nicht zwangsläufig über eine halbwegs gelangweilte Salesperson ablaufen. Stell dir vor, du betrittst ein Autohaus und statt reihenweise physischer Autos wirst du von einem Ausstellungsraum voller virtueller Fahrzeuge begrüßt. Oder noch besser: Die Autos kommen einfach zu dir ins Wohnzimmer.

Mithilfe von Augmented Reality wird dein Blick durch eine digitale Ebene erweitert, auf der du jedes Auto erkunden und sogar Probe fahren kannst, ohne von der Couch aufstehen zu müssen. Du kannst dein Traumauto mit nur einem Klick am Smartphone oder Tablet designen, die Farbe, die Felgen und sogar den Motor ändern – alles in Echtzeit.

Schließlich hast du dein Traumauto erstellt, und zack, mit einem weiteren Klick bestellt. Der Augmented Reality Showroom hat die Art und Weise, wie wir Autos kaufen, revolutioniert und das Erlebnis für die Kund:innen effizienter, interaktiver und bequemer gemacht. Das Beste: Die Standortgebundenheit ist Geschichte. Mit einem simplen Internetzugang kann weltweit darauf zugegriffen werden. Selbst Modelle, die vielleicht noch nicht erhältlich sind oder kurz vor dem Release stehen können so schon vorab erlebt werden. World wide AR, quasi.

Snap back to Reality

Es ist kein Geheimnis, dass die AR Technologie rasant voranschreitet. Was jedoch viele überraschen wird, ist Folgendes:

Diese vermeintlich futuristische Art und Weise des Autokaufs ist bereits Realität.

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In einem gemeinsamen Projekt mit Porsche haben wir bereits 2019 die Autohändler:innen zu den Kund:innen selbst gebracht. Ohne physische Komponente, ohne extra Salesperson. Allein mit dem Smartphone kann eine Vielfalt an Porsche Modellen, wo auch immer erwünscht, platziert und modifiziert werden. Dabei kann sowohl der Innenraum als auch die äußeren Komponenten individuell gestaltet und genauestens unter die Lupe genommen werden. Die direkte Verbindung zum Online Verkaufsportal der Premiummarke hat es zudem ermöglicht, das Auto direkt zu bestellen. Die Zukunft ist jetzt! – für alle, die es noch nicht mitbekommen haben 😉

Ein Weltveränderer namens AR

Das Autogeschäft hat sich seit der Einführung der Augmented Reality Technologie in vielerlei Hinsicht upgegradet. Dabei ist es jedoch nicht nur der Handel, der gravierende Fortschritte erlebt: Der Einsatz von AR verändert die Art und Weise, wie Autos hergestellt, entwickelt und genutzt werden. Das zeigt sich vor allem in den Bereichen Bildung und Produktion, aber auch in Design.

Probieren geht über Studieren: In Nordamerika hat Augmented Reality zum Beispiel bereits Einzug in die Universitäten gefunden. Immer mehr IT- und Technikhochschulen haben begonnen, die Technologie in ihren Automobiltechnikprogrammen einzusetzen und sie somit step by step im Bildungssektor zu etablieren. Studierende können so mit Hilfe interaktiver Simulatoren reale Erfahrungen und Wissen über Automechanik sammeln, ohne dabei auf physische Komponenten angewiesen zu sein.

Lange Anfahrten zu Produktionsstätten oder teure maschinelle Anschaffungen für die Unis werden unnötig, wenn die Gefährte und Erklärungen ganz einfach in die Universitäten kommen. Die Studierenden haben so die Möglichkeit, viele verschiedene Inhalte zu lernen und die Theorie in die Praxis umzusetzen – ohne groß Ressourcen zu verschwenden.

AR Automotive

Auch Automotive Designer:innen profitieren von AR: dank der immersiven Technologie müssen diese nicht länger auf die Entwicklung von physischen Prototypen zurückgreifen, sondern können die 3D-Daten direkt in ein AR Modell umwandeln. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Dieser Prototyp kann dann wiederum ohne großen Aufwand weiterentwickelt werden und als fertiges AR Modell in den Wohnzimmern der Kund:innen landen. Zwei Fliegen mit einer Klatsche!

Damit nicht genug: Auch Automobilingenieure, die an neuen Automodellen arbeiten, können Augmented Reality Technologien zum Teil ihres Arbeitsalltags werden lassen. Bei der Herstellung von Autoteilen wie Motoren oder Radsystemen erhalten sie Zugang zu einem bisher nicht gekannten Detailgrad: sorgen für einen tieferen Einblick in das technische Geschehen, erwecken interne Vorgänge zum Leben und machen bislang nicht Einsehbares sichtbar. So kann sichergestellt werden, dass jedes Teil beim Zusammenbau des Fahrzeugs richtig sitzt.

Viel wichtiger: Es kann inspiziert werden, ohne das Auto wieder komplett auseinanderzubauen.

AR Automotive

Heads up

Aber auch sobald man einmal im fertigen Auto sitzt, ist AR nicht mehr wegzudenken: Head-up-Displays, manchmal auch HUDs genannt, waren früher nur in Premium Fahrzeugen aufzufinden, sind aber heutzutage in den meisten Alltagsauto eingebaut. Die Displays zeigen wichtige Informationen direkt auf der Windschutzscheibe vor den Fahrer:innen an, sodass diese den Blick stets auf die Straße richten können. Was die Wenigsten wissen, auch das ist eine Form von AR!

Die Heads-up-Displays nutzen die AR Technologie, um Informationen wie Navigationsrouten, Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere Warnungen direkt in das Blickfeld zu bringen. Auf diese Weise können die Fahrer:innen Informationen in Echtzeit abrufen und gleichzeitig ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.

Ein Beispiel dafür ist das von Mercedes Benz präsentierte HUD, das mittels cleverer AI das Fahrerlebnis neugestaltet: Eine virtuelle Fahrassistenz zeigt dabei stets den Abstand zum nächsten Auto an, aber auch die Geschwindigkeit sowie Warnungen und Hilfslinien, wenn die Spur nicht eingehalten werden sollte, sind ständig präsent. Das Spannendste ist jedoch die neue Form der Navigation: Indem die Richtungspfeile direkt im Sichtfeld der Fahrer:innen erscheinen, kann der Blick stets auf der Straße bleiben und Sicherheit rund um die Uhr gewährleistet werden. Die falsche Ausfahrt genommen? Probleme von gestern.

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Auch Autohersteller wie Audi und BMW haben Ideen wie das “Virtual Cockpit Plus” bereits umgesetzt und begonnen, diese für Zukunft zu optimieren. Die Bildschirme sollen dabei auch erkennen, wenn sich Hindernisse auf der Fahrbahn befinden oder Fahrradfahrer sich dem Auto nähern, um etwaige Unfälle zu vermeiden.

Ganz gleich ob Autofahren oder Autos herstellen – Augmented Reality wird nicht nur die Zukunft der Fahrzeughersteller prägen, die Technologie ist bereits dabei. Produktions- und Arbeitsprozesse werden effizienter, zukünftige Kolleg:innen von Anfang an innovativ geschult, das Fahrterlebnis nicht nur sicherer, sondern auch zu einem echten Highlight und die Verkaufszahlen auf die cleverste Art und Weise gesteigert.

Daher gilt: Anschnallen, bitte. Die Reise Richtung Zukunft hat bereits begonnen!